Eines der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Kühlschranks sollte neben dem Preis und der Energieeffizienz die Lautstärke sein. Man spricht auch von den Geräusch- oder Luftschallemissionen. Was sich hinter der Angabe vom Hersteller in Dezibel verbirgt, was sie in der Praxis bedeutet und wie laut ein Kühlschrank maximal sein sollte, verraten wir in diesem ausführlichen Ratgeber.

Leiser Kühlschrank gesucht?

Die Kühlschränke aus folgender Liste sind besonders leise:

Keine Produkte gefunden.


Diese lautlose Minibar bringt es auf unglaubliche 0 Dezibel und ist damit bestens für Schlafräume, Büros und empfindliche Ohren geeignet.

Keine Produkte gefunden.


Wieso wir einen Kühlschrank hören

Jeder nimmt Geräusche anders wahr. Was für den einen schon störend oder viel zu laut ist, wird von anderen kaum wahrgenommen oder wird nur dann zum Thema, wenn er sich darauf konzentriert. Lärm ist subjektiv und die Wahrnehmung ist auch bei identischer Hörleistung teilweise sehr unterschiedlich.
Wenn der Kompressor eines Kühlschranks sich in Bewegung setzt, entstehen Schwingungen. Diese breiten sich in der Luft als Schallwellen aus und treffen schließlich auf unsere Ohren wo sie ins Gehirn geleitet und dort interpretiert werden.
Die Lautstärke der Schallwellen lässt sich messen. Man spricht hier vom Schalldruck, der in der Einheit Dezibel (dB) angegeben wird. Je mehr Dezibel, je höher ist also auch der Schalldruck und damit die Lautstärke.
Die Frequenz von Geräuschen bezieht sich auf die Tonhöhe. Je höher die Frequenz, je höher ist auch der Ton. Unser Lärmempfinden ergibt sich aus beiden Größen, also Schalldruck und Frequenz.
Für unser Gehör steigt die Belastung also mit jedem Dezibel und Geräusche werden immer unangenehmer bis sie irgendwann ein unerträgliches Maß erreicht haben und lange davor bereits für irreparable Schäden am Gehör und noch viel früher für psychischen Stress sorgen können.

Die Lautstärke richtig einschätzen

Wie laut ist ein Kühlschrank? Die Lautstärke von Kühlschränken bewegt sich von ein paar Ausnahmen die völlig lautlos sind abgesehen meist in einem Bereich zwischen 35 und 45 Dezibel.
Aber was genau kann man sich unter einem Dezibel vorstellen und wie viel macht ein Dezibel hin oder her am Ende tatsächlich aus? Immerhin sind es oft nur ein paar Dezibel, die zwei Modelle voneinander trennen.
Der Begriff Dezibel setzt sich aus der Vorsilbe “Dezi” was soviel wie “Zehntel” bedeutet und “Bel” zusammen. Bell steht für eine Einheit die nach Alexander Graham Bell, einem US-amerikanischen Erfinder, benannt wurde. Es handelt sich dabei um eine logarhitmische Größe. Wer es genau wissen will kann eine Suchmaschine seiner Wahl bemühen – ansonsten ist nur wichtig, dass es sich nicht um einen absoluten Wert handelt – so wie 100 Gramm immer 100 Gramm sind – sondern einen Wert der nur in Abhängigkeit zu einem Bezugswert angegeben werden kann. Für die Schallpegelmessung ist dies die Hörschwelle einer gesunden Person die bei 0,00002 Pascal liegt. Anhand einer Formel wird dann ein Wert in Dezibel errechnet.
Aber wie macht 1 Dezibel mehr oder weniger jetzt aus? Eine Verdoppelung der Lautstärke wird subjektiv ab einer Änderung des Schallpegels von etwa 10 Dezibel erreicht. 1 Dezibel nimmt mehr oder weniger macht für die meisten Menschen den Kohl also nicht fett. Ein Mehr oder Weniger von 5 Dezibel würde man aber sehr wohl bemerken. Die folgende Tabelle zeigt ein paar Beispiele aus dem Alltag und wie laut diese sind.

Alltagsgeräusche in Dezibel

  • 0 Dezibel Hörschwelle
  • 10 Dezibel Blätterrascheln, Atmen
  • 20 Dezibel Ticken einer Armbanduhr, leises Flüstern
  • 30 Dezibel Leichter Wind, Computer-Lüfter
  • 40 Dezibel Ruhige Wohnstraße
  • 50 Dezibel Normaler Regen
  • 60 Dezibel Gespräch aus 1 Meter Entfernung

Wieso die Dezibel-Angabe nur die halbe Wahrheit ist

Wie laut ein Kühlschrank ist, hängt unter anderem von der Qualität des Kompressors und des Gehäuses sowie der Isolierung. Minderwertige Kühlschränke können häufig leider nicht nur mit einem allgemein hohen Betriebsgeräusch aufwarten, sondern produzieren auch Laute, die sich so nicht in den Angaben des Herstellers widerspiegeln. Ein Gerät mit 38 Dezibel sollte in der Theorie deutlich angenehmer für die Ohren sein als ein Gerät der Konkurrenz welches auf 42 Dezibel kommt. Wenn der vermeintlich leisere Kandidat aber mit einer schlechten Verarbeitung und einem minderwertigen Kompressor daherkommt, kann es regelmäßig oder sogar dauerhaft zu lästigen Vibrationsgeräuschen und merkwürdigen Geräuschen aus dem Kühlaggregat kommen, die oft an ein Klicken, Gluckern oder Schlürfen erinnern. Außerdem sollte man wissen, dass die Messungen von Stromverbrauch, Geräuschemissionen & Co zwar unter exakt vorgeschriebenen Bedingungen stattfinden um den Normen zu entsprechen – in der Praxis gibt es aber fast immer Abweichungen von den Werten unter “Laborbedingungen”.

Kühlprinzip entscheidet über Lautstärke

Kompressor
Am weitesten verbreitet ist der Kompressor-Kühlschrank. Als besonders robust und langlebig hat sich diese Technik als Standard etabliert. Dahinter steckt ein Kältekreislauf der die Wärme aus dem Inneren des Kühlschranks aufnimmt, weiterleitet und schließlich an die Umgebung abgibt. Der Kompressor produziert also keine niedrigen Temperaturen im Inneren des Geräts, sondern entzieht diesem die Wärme. Das funktioniert so: Der Kompressor verdichtet ein gasförmiges Kältemittel und erwärmt es dabei. Deshalb wird er auch Verdichter genannt. Auf der Kühlschrank-Rückseite findet sich ein Element welches aus Lamellen und Rohren besteht, die sich dort durch die Lamellen schlängeln. Durch diese Kühlschlangen wird das Kühlmittel und damit die Wärme geleitet. Die Lamellen nehmen sie auf und geben sie an die Umgebung ab. Man spricht bei diesem Kühlschrankelement auch vom Verflüssiger. Weil es sich um einen Kühlkreislauf handelt, ist die Reise des Kühlmittels aber noch nicht zu Ende. Als nächstes wandert es wieder in den Kühlschrank hinein. Genauer gesagt in den Verdampfer. Zuvor muss es noch durch die sogenannte Drossel, die den Druck herab senkt. Im Verdampfer angekommen wird dem Gefrier- oder Kühlfach dann vom verdampfenden Kühlmittel die Wärme entzogen. Dieses gelangt danach als Gas wieder zum Kompressor. Der Kreislauf wiederholt sich laufend. Ein Thermostat gibt dem Kompressor vor, wie oft sich der Kühlkreislauf in einem bestimmten Zeitraum wiederholen muss, um für die gewünschten Temperaturen zu sorgen. Der Nachteil des Kompressor-Prinzips ist, dass hierbei zwangsläufig Geräuschemissionen entstehen, die sich nicht vermeiden lassen. Neben dem typischen Brummen, Gluckern und manchmal Klicken hat man es vor allem mit Vibrationen zu tun. Diese übertragen sich auf Komponenten des Kühlschranks und versetzen diese wiederum in Schwingung. Man hört deshalb jeden Kühlschrank mit Kompressor. Den einen mehr, den anderen weniger.

So laut sind Kompressor-Kühlschränke

Kühlschränke die ihre Kühlleistung mit einem Kompressor erbringen sind von Haus aus relativ laut. Es gibt aber durchaus Qualitätsunterschiede bei den verwendeten Kompressoren die sich auch direkt auf die Lärmentwicklung auswirken. Auch der Kühlschrank selbst kann so konzipiert werden, dass sich Vibrationen nicht willkürlich auf das ganze Gerät übertragen und generell weniger Schall nach außen dringt. Bei besonders günstigen Kühlschränken ist die Wahrscheinlichkeit für störende Betriebsgeräusche höher. Moderne und hochwertige Geräte sind jedoch kaum hörbar.

Alle Vor- und Nachteile auf einenblick

  • Langlebig
  • Zuverlässig
  • Robust
  • Sehr leise Geräte erhältlich
  • Viele Modelle aber sehr laut

Thermoelektrische Kühlung
Hinter dem Prinzip der thermoelektrischen Kühlung steckt die sogenannte Peltier-Technologie. Man bezeichnet das thermoelektrische Element auch als Wärmepumpe. Es geht immer darum, Kühlgeräten Wärme zu entziehen. In diesem Fall geschieht dies mithilfe zweier Metalloberflächen und Strom die für die Übertragung der Wärme zwischen den Metallplatten sorgt. Während das untere Element die Wärme vom Kühlgerät aufnimmt und an das obere abgibt, gibt dieses die Wärme wiederum an die Umgebung ab. Der Temperaturunterschied von der warmen zur kalten Seite liegt bei etwa 20°C. Bei Mini-Kühlschränken findet man oft die Angabe, dass die Kühlleistung bei ungefähr 20°C unter der Umgebungstemperatur liegt. Dies liegt daran, das die warme Metalloberfläche der Umgebungstemperatur gleich kommt. Unterstützt wird dieser Prozess in der Regel über einen Kühler, der die warme Luft schnell und effizient nach außen befördert. Im Gegensatz zum Kompressor-Kühlschrank gibt es die dafür typischen Geräusche wie ein Klicken, Gluckern oder Brummen nicht. Auch Vibrationen die das Gerät in Schwingung versetzen und so für Lärm sorgen gibt es nicht. Erfunden hat den Peltier-Effekt Jean Charles Athanase Peltier. Anwendung findet diese Technologie vor allem bei kleinen Kühlschränken. Mini-Kühlschränke mit einem Nutzinhalt von 4 bis 20 Liter sind fast immer damit ausgestattet.

So laut sind thermoelektrische Kühlschränke

Thermoelektrische Kühlgeräte sind grundsätzlich sehr leise. Viele Modelle mit 20 bis 30 sogar nahezu lautlos. Der limitierende Faktor bei der Geräuschentwicklung ist hier der verbaute Ventilator, der die entstehende Wärme vom Kühlschrank nach außen befördern muss. Je höher die Wärmeentwicklung, je mehr muss der Ventilator arbeiten. Kleine Ventilatoren benötigen eine höhere Drehzahl und sind tendenziell auch lauter. Bei thermoelektrischen Kühlschränken gibt es oft einen ECO-Modus der für einen extrem leisen Betrieb sorgt und eine leistungsstärkere Einstellung die dann etwas lauter ist. Zum Einsatz kommt die Technologie unter anderem bei kleinen Kosmetik-Kühlschränken oder auch Beauty Fridges und Geräten mit einem Fassungsvermögen von 4 bis 20 Litern.

Alle Vor- und Nachteile auf einenblick

  • Meist sehr leise
  • Modelle mit niedrigem Stromverbrauch erhältlich
  • Bewährt und zuverlässig
  • Abhängig von Umgebungstemperatur können keine extrem niedrigen Temperaturen erreicht werden

Absorber-Prinzip
Eine weitere Technologie die bei kleinen Kühlschränken und Kühlboxen zum Einsatz kommt ist das Absorber-Prinzip. Absorber-Kühlschränke sind vor allem als Camping-Kühlschrank sehr beliebt. Die leisen Kühlgeräte finden sich unter anderem in Wohnwagen und Wohnmobil. Auch im selbst ausgebauten Campervan oder als mobiler Begleiter in Auto oder LKW überzeugen Kühlschränke und -boxen dieses Typs.
Perfekt sind sie für alle Anwendungsgebiete geeignet, die ein vielseitiges und von einzelnen Energiequellen unabhängiges, aber leistungsstarkes Kühlgerät brauchen. Denn der größte Vorteil liegt bei der Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten. So können Absorber sowohl über 12V und 230V, als auch mit Gas betrieben werden.
Auch wenn viele noch nie etwas von Absorber-Kühlgeräten gehört haben, ist die Technologie nicht neu. Der schwedische Konzern Electrolux vertreibt Absorptionskältemaschinen über die Marke Dometic schon seit den 1950er Jahren.
Im Gegensatz zum Kompressor-Kühlschrank sind dem Absorber ein paar Grenzen gesetzt. Seine Kälteleistung ist von der Außentemperatur abhängig. Mit diesem Kühlprinzip kann ein Temperaturunterschied von bis zu 20°C erreicht werden. Neben der limitierten Kühlleistung sollte die Umgebungstemperatur weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Sonst kann Funktion gestört werden. Dies gilt vor allem für besonders heiße Sommertage und kalte Wintertage.
Wie funktioniert das Absorber-Prinzip? Erfunden wurde die Absorbertechnologie von zwei schwedischen Studenten. Zugrunde liegt die Beobachtung, dass Wärme Kälte erzeugen kann. Klingt paradox, lässt sich aber mit dem Effekt vergleichen, wenn man im Sommer nach dem Baden am See oder im Freibad das Wasser verlässt und es einem beim Verdunsten des Wassers auf der Haut kalt wird.
Ein Kältemittel zirkuliert unentwegt in einem Kältekreislauf. Eine Lösung aus Ammoniak und Wasser wird im sogenannten Kocher erhitzt. Dies geschieht entweder über eine Gasflamme oder alternativ mithilfe einer elektrisch betriebenen Heizpatrone. Das Ammoniak steigt in gasförmigem Zustand auf was dazu führt, dass das Gas in den Kondensator gepresst wird. Der Dampf kondensiert wieder zu Flüssigkeit und gelangt im nächsten Schritt in den Verdampfer zurück, welcher sich im Kühlraum befindet. Auch dieser Prozess findet unter hohem Druck statt. Hier wird die Flüssigkeit wieder gasförmig und entzieht dem Kühlschrankinneren Wärme. Dort finden sich Kühlrippen, die genau für diesen Zweck benötigt werden. Das Ganze nimmt mehrere Stunden in Anspruch, bis niedrige Temperaturen erzielt werden. Beachtet werden sollte auch, dass Absorber-Kühlschränke möglichst gerade stehen, weil das Absorber-Prinzip bei einer Schräglage nicht mehr effizient funktioniert.

So laut sind Absorber-Kühlschränke

Der Betrieb ist nahezu geräuschlos. Flüsterleise stören Absorber Kühlboxen und Kühlschränke den Schlaf nicht. Werden die Geräte aber innen betrieben, sollte man auf keinen Fall auf Gas als Energiequelle setzen.

Alle Vor- und Nachteile auf einenblick

  • Extrem leise
  • Langlebig, weil keine beweglichen Teile verbaut sind
  • Kann mit 12V, 230V und Gas betrieben werden
  • Kühlt maximal 20°C unter Umgebungstemperatur
  • Bei sehr hohen und extrem niedrigen Temperaturen nicht immer zuverlässig

FAZIT

Da vermutlich niemand einen Kühlschrank kauft damit er ein Konzert in der Küche hat, sollte man die Lautstärke als Kriterium unbedingt mit in die Überlegungen bei einem Neukauf einbeziehen. Wenn das Gerät in einer 1-Zimmer-Wohnung – vermutlich noch in der Nähe des Schlafplatzes – betrieben werden soll, darf es unserer Meinung nach die 40-Dezibel-Grenze nicht überschreiten und im Idealfall gar nicht erst erreichen.