Auf der Suche nach einem neuen Kühlschrank stößt man eigentlich immer auf den Begriff “Klimaklasse”. Was sich dahinter verbirgt, eine Übersicht über alle Klimaklassen und welche für wen in Frage kommt, klären wir in diesem Artikel.
Wofür die Klimaklasse steht
Die Angabe bezieht sich auf die Temperaturen, denen der Kühlschrank ausgesetzt sein darf, ohne Schaden zu nehmen und optimal zu funktionieren. Unterschiedliche Klimazonen stellen abhängig von den vorherrschenden Klimaverhältnissen natürlich ganz andere Herausforderungen an Kühlgeräte. Ein Sommer in den Tropen bei Raumtemperaturen von über 30 Grad Celsius verlangt einem Kühlschrank natürlich deutlich mehr ab als ein Winter in gemäßigten Zonen und Umgebungstemperaturen von 15 Grad Celsius. Entscheidend ist am Ende aber nicht die Außentemperatur, sondern der Temperaturbereich, der in dem Raum in dem das Gerät betrieben wird dauerhaft vorherscht.
Alle Klimaklassen im Überblick
Man unterscheidet vier Klimaklassen. Üblicherweise erfüllen Kühlgeräte die Temperaturbereiche mehrerer Klassen. Es werden also meist zwei oder mehr Klassen angegeben.
- SN (Subnormal)
+10 bis +32 Grad Celsius - N (Normal)
+16 bis +32 Grad - ST (Subtropisch)
+18 bis +38 Grad - T (Tropisch)
+18 bis +43 Grad
Welche Klimaklasse hat mein Kühlschrank?
Man findet die Angaben zur Klimaklasse auf dem sogenannten Typenschild. Es enthält alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Kühlschrankmodell. Neben der Klimaklasse kann man auch in Erfahrung bringen, um welches Modell es sich handelt und die Seriennummer ablesen. Diese ist wichtig, wenn man den Kundendienst kontaktiert oder Ersatzteile bestellen möchte. Auch der Nutzinhalt in Litern wird dort exakt angegeben. Manchmal auch Gefriervermögen und maximale Lagerzeit im Gefrierfach sowie die Energieeffizienzklasse. Interessant wird das Typenschild in der Praxis meist nur, wenn man Details und Spezifikationen zu einem alten Gerät herausfinden möchte zu dem keine Informationen im Internet gefunden werden können, keine Bedienungsanleitung mehr vorhanden ist oder man auf die Schnelle mit nur einem Blick an die Infos gelangen möchte. Bei größeren Kühlschränken ist das Typenschild meist auf der linken Seite des Innenraums angebracht und hinter dem Obst- und Gemüsefach versteckt oder auch im Gefrierteil bei Kühl- und Gefrierkombinationen. Bei Mini-Kühlschränken kann es auch auf dem Boden oder auf der Rückseite zu finden sein. Bei neuen Geräten genügt in der Regel ein Blick in die Produktbeschreibung.
Der Standort macht den Unterschied
Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob man der Klimaklasse überhaupt Beachtung schenken muss – denn die Hersteller die ihre Geräte in Deutschland vertreiben werden schon über das Klima in diesem Land bescheid wissen und nur jene Kühlschränke in den Handel bringen, die entsprechend dafür geeignet sind. Für unterschiedliche Klimazonen werden so für gewöhnlich auch unterschiedliche Modelle angeboten die für die vorherrschenden Temperaturen ausgelegt sind.
Entscheidend ist aber nicht, ob es vor der Haustür -10 Grad Celsius hat oder +40 Grad, sondern die Raumtemperatur von Januar bis Dezember, rund um die Uhr. Entscheidend sind hier die erreichten Spitzentemperaturen und die Tiefstwerte. Natürlich macht es auch einen gewaltigen Unterschied, ob der Kühlschrank im Haus betrieben wird oder im Keller oder der Garage. Man sollte sich deshalb immer fragen, welche Bedingungen vorherrschen werden und ein dazu passendes Modell auswählen. Natürlich kann man an besonders kalten Tagen auch die Heizung aufdrehen und wenn der Temeraturbereich an ein paar Tagen im Jahr überschritten wird, sollte dies in der Regel unproblematisch sein.
Ein paar Tipps zur Wahl des richtigen Standorts
- Keine direkte Sonneneinstrahlung
Ein schattiges Plätzchen ist ideal für Kühlschränke, sonst steigt der Stromverbrauch schnell an, weil der Kompressor für Temperaturausgleich sorgen muss. - Keine Wärmequellen in unmittelbarer Nähe
Damit sind vor allem Heizkörper, Backofen und Spülmaschine gemeint. Auch diese sorgen wegen der entstehenden Hitze für einen erhöhten Energieverbrauch. - Starke Temperaturschwankungen vermeiden
Man sollte darauf achten, dass die Zimmertemperatur möglichst konstant bleibt und damit erst gar nicht über oder unter den optimalen Temperaturbereich steigt beziehungsweise fällt.
Was passiert, wenn man die Herstellerangaben ignoriert
In den meisten Fällen dürfte nur die Lebensdauer negativ beeinflusst werden und sich entsprechend verkürzen. Zumindest, wenn die Temperaturen nicht deutlich über- oder unterschritten werden. Sonst können das Kühlaggregat und der Kompressor auch dauerhaften Schaden nehmen oder im Extremfall einfach kaputt gehen. Ist die Umgebungstemperatur zu hoch, muss der Kompressor deutlich mehr leisten und vom Lärmpegel abgesehen, steigt der Stromverbrauch deutlich an. Bei zu niedrigen Temperaturen kann es hingegen vorkommen, dass die Leistung des Gerätes zu hoch ist und das Kühlschrankinnere vereist. In jedem Fall kann unter Umständen keine optimale Funktion mehr gewährleistet werden und deshalb sollte man die Klimaklasse auf keinen Fall ignorieren.